Am Samstag, 4. März war es wieder so weit: Lone, Ana und Maren haben einen weiteren Workshop in ihrer Reihe DanceConnection durchgeführt. Es waren gut 10 Paare gekommen, um zu erfahren, was Partnering bedeutet und wie sich – am Beispiel Rumba – eine völlig neue Kommunikation im Paar durch ein paar eigentlich einfache Maßnahmen erreichen lässt.
Maren hat dafür zunächst mit einem kurzen Warm-Up aus dem neuro-athletischen Bereich auch unsere Balance (mit Hilfe der Zunge) und die visuellen Fähigkeiten vorbereitet. Wo gucke ich hin und was sehe ich drumherum noch so alles. Nun merken die Folgenden mal, wie die Führenden ununterbrochen nicht nur den Partner, sondern den ganzen Raum im Blick haben (müssen), um entscheiden zu können: kann ich in der Richtung bleiben – kommt da jemand etc. Kein Wunder, dass da der „Blick“ für den Partner manchmal hinten runter fällt und die Führung auf Führung durch Arme beschränkt wird.
Bei den neuroathletische Übungen, konnte jeder Teilnehmer für sich erfahren, welche Fähigkeiten er mitbringt und was das Tanzen alles gleichzeitig benötigt. Es hat Spaß gemacht zu sehen wie die Teilnehmer sich auf die ungewohnten Übungen und Herangehensweise eingelassen haben und welche Bewegungserfahrungen sie dabei machen konnten.
Maren Schumacher
Ana hat anschließend schön bildhaft gemacht, wie einfach es ist, den Körper so zu bewegen, dass der Partner – auch ohne auf die Füße des anderen zu schauen – ablesen kann, wo es wohl als nächstes hin gehen soll. Nur
vor – seit – rück …. War am Anfang schon schwierig genug.
Mit Lone wurde diese rein visuelle Führung (also ohne Anfassen) dann in die Rumba übertragen und so mancher hatte ein aha-Erlebnis, warum der/die Folgende manchmal so gar nicht folgt und welche Anstrengungen man
unternehmen muss, um als Führender immer klar aus dem Oberkörper heraus zu erkennen zu geben, wo es hin gehen soll. Ohne Schieben, ohne Ziehen. Die Führenden mal in der Rolle des Folgenden mussten feststellen, wie anstrengend es sein kann, in Sekundenbruchteilen zu erkennen „was will mein Partner“ und anschließend die
Erkenntnis darüber in Bewegung umzusetzen. Klare Bewegungsstruktur und die vollständige Präsenz beider Partner macht beiden das Leben leichter.
Immer wieder haben die drei auch die Brücke zum Standard geschlagen, da das Thema ja auch hier sehr präsent ist (wer kennt das nicht: der Partner macht einen unbemerkten Fußwechsel, und schon steht man sich beim
nächsten Schritt auf den Füßen).
ich fand es richtig gut, die Erfahrungen weiter zu geben, die mir helfen, echt und authentisch zu tanzen!
Ana Vögele
Der zweite Teil war „mit Anfassen“ (puuh, Erleichterung…) und auch hier gab es viele Erkenntnisse und auch Verständnis für die jeweils andere Rolle im Paar, u.a. durch den Input von Maren, was unser Gehirn eigentlich alles tut (und nicht tut) bei mehr oder weniger vermeintlich einfachen Tanzschritten.
Unter Anas Anleitung durften wir uns ganz frei an das Thema herantasten, wie der Kontakt anstelle des vorher rein visuellen Kontaktes nun über Körperkontakt erfolgt, auch ohne, dass das in Ziehen und Schieben ausartet. Mit Lone sind wir dann abschließend in die Umsetzung beider Aspekte eingestiegen und konnten – jeder auf seinem Niveau – mit dem neu erlernten spielen und arbeiten, während sie allen Paaren individuelle Tipps gegeben hat.
Interessant, wie wenig manueller Führung es noch bedarf, wenn durch klare und sichtbare Bewegungssignale geführt wird und die Präsenz beider Partner vorhanden ist. Der Körperkontakt gibt dann Sicherheit, wenn bspw.
in Schattenposition (wo es keinen visuellen Kontakt gibt) getanzt wird: Hier kann die Folgende fröhlich mit allen anderen auf der Fläche flirten – das Partnering stimmt ja.
Die drei Stunden vergingen wie im Flug, es war eine lockere und doch konzentrierte Stimmung und die Teilnehmer*innen hatten offensichtlich großen Spaß. Vielen Dank an die Trainerinnen für diesen lehrreichen Workshop, wir freuen uns auf die Fortsetzung!
Fortsetzung folgt im Sommer – genauer Termin wird von vom Verein bekannt gegeben.
Es war sehr gelungen; die Teilnehmer waren bis zum Schluss sehr beschäftigt und bemüht, die Sachen umzusetzen - und das ist in der Regel nicht so, wenn sie sich langweilen. Dann bleiben sie stehen und fangen an zu quatschen. Ich fand die Mischung aus den 3 Bereichen eine sehr runde Sache und schön mit einander gemischt/verbunden, besser gelungen als im ersten Lehrgang. Unser Grundgedanke "Tanzen ist Tanzen" egal in welcher Form schien auch gut anzukommen. Die Teilnehmer haben erfreulich viele Fragen gestellt und ganz viele "AHA"-Erlebnisse geäußert, jeder hat für sich was mitgenommen. Das freut natürlich mein kleines Trainerherz 🙂
Lone Pihl Christensen